Markt Legau
Geschichte Markt Legau
Nach Rottenkolber, einem Heimatforscher, waren etwa 400 n. Chr. die Römer Herren des Landes, die Kelten Sklaven und Unterjochte. Danach kam die römische Grenze an der Iller ins Wanken, Alemannen zogen nach. Um 740 wurden die Alemannen von Franken verdrängt. In Legau entstand ein fränkischer Reichshof, wie vom Geistlichen Rat Dorn berichtet. Um 900 bis Mitte des 15. Jahrhunderts waren verschiedene Adelsgeschlechter die Herren von Legau. Von 1451 bis 1803, dem Fürststift Kempten zugehörig, war Legau zum Teil der Liebling der Fürstäbte (zum Beispiel Lehenbühl, Gründung des Altenheims 1571). »Unter dem Krumstab ist’s gut leben …«
Am 15. Juni 1455 wurde Legau zum Markt erhoben. 1485 wurde von Kaiser Friedrich III. Dorfgericht und Blutbann verliehen. Gerichtsstätte war der Galgen. Der Bayernkönig Ludwig I. (1825–1848) bewilligte 1838 das Legauer Wappen, mit den Symbolen der Gerichtsbarkeit. Das Rutenbündel bedeutete die Körperstrafe, das Beil war Sinnbild der Todesstrafe.
Von 1803 bis 1862 gehörte Legau zum königlichen Landgericht Grönenbach (Untere Verwaltungs- und Justizbehörde des Staates), dann erfolgte in Bayern die Gründung der Bezirksämter, der Vorläufer der heutigen Landratsämter. Legau wurde ab diesem Zeitpunkt dem Bezirksamt Memmingen zugeteilt.
Mit der Landkreisreform in Bayern wurde mit dem 30. Juni 1972 der Landkreis Memmingen aufgelöst und der Landkreis Unterallgäu neu gebildet, dem der Markt als weitgelegendste Gemeinde mit 48 Kilometern seither zugeordnet ist. Mit dem 1. Januar 1978 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Maria Steinbach in den Markt Legau eingegliedert.
Der Ort reicht in seiner ersten Besiedlung bis in die Zeit um das Jahr 800 zurück und ist mit seiner Wallfahrtskirche einer der bekanntesten Pilgerorte im süddeutschen Raum. Der schöne Marktflecken liegt im Städtedreieck Memmingen–Kempten–Leutkirch.
Die Marktgemeinde Legau mit Maria Steinbach ist mit rund 50 Weilern und Einöden, seiner besonders leistungsfähigen Landwirtschaft und der reizvollen Landschaft an der Iller eine typisch »Allgäuer Gemeinde«. Ein Kleinzentrum, das als Wohngemeinde sehr beliebt ist und mit Handel, Handwerk, Gewerbe und Industrie über 750 Arbeitsplätze anbietet.
Die herrlichen Wallfahrtskirchen Maria Steinbach und Lehenbühl, das Landschaftsschutzgebiet der Iller und die sehr gepflegten Orte Legau und Maria Steinbach an der Schwäbischen Bäderstraße, laden besonders zu einem lohnenden Besuch ein.
Ein intaktes Vereinsleben in beiden Gemeindeteilen ist Ausdruck der Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger untereinander sowie des Funktionierens der Dorfgemeinschaft. Die Vereine bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Entspannung an. Am 01. Mai 1978 wurde infolge der Gemeindereform in Bayern die Verwaltungsgemeinschaft Illerwinkel mit Sitz in Legau gebildet.